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Great Smoky Mountains National Park

Die Great Smoky Mountains liegen im südlichen Zentralgebiet der Appalachen-Gebirgskette. Sie wurden vor 200 bis 300 Millionen Jahren geformt und gehören damit zu den ältesten Gebirgen der Welt. Die Cherokee Indianer sind hier seit mehr als 10.000 Jahren ansässig. Ihre Heimat in der Berglandschaft ist inzwischen zu einem Reservat am Südrand des Nationalparks geschrumpft. Der Verdunstungsnebel, der durch die hohe Niederschlagsmenge wie langsam aufsteigende Rauchschwaden erscheint, haben die Indianer „Shacoonage“ - „ewig blauer Dunst“ genannt. Der Nationalpark liegt auf der Grenze der Bundesstaaten North Carolina und Tennessee. Er ist mit 12 Millionen Besucher pro Jahr, der meistbesuchte Nationalpark der USA. 95% des Nationalparks sind bewaldet. Die großen zusammenhängenden Waldgebiete, die sich wie ein riesiger Teppich über die Berge legen, machen die Landschaft so reizvoll. Wir waren von den Aussichten in den Great Smoky Mountains immer wieder begeistert. Fünf verschiedene Arten von Wäldern mit mehr als 130 Baum- und 4000 weiteren Pflanzenarten dominieren die Great Smoky Mountains. In hohen Lagen dominiert der Fichten- und Tannenwald. In mittleren Lagen Nordischer Laubwald. In den trockenen Gebieten wächst Kiefern- und Eichenwald. Die tiefliegenden Täler durchzieht ein dichter Laubwald mit Linden, Ahorn, Rosskastanien und Birken. Durch die hohen Niederschläge fließen reißende Bäche in die Täler und zahlreiche Wasserfälle stürzen über Felsklippen in die Tiefe. Außerdem gibt es eine artenreiche Vegetation. In den Great Smokys gibt es mehr als 60 verschiedene Tierarten darunter 1800 Schwarzbären.

 

Clingman’s Dome

Vom höchsten Berg im Nationalpark und ganz Tennessee dem Clingman’s Dome mit 2.024 m, soll man den besten Blick über die Great Smoky Mountains haben. Von unserem Campingplatz aus fahren wir 34 km auf der Newfound Gap Road, die Hauptstraße durch den Nationalpark, zum Clingman’s Dome. Je höher wir kommen, desto nebliger wird es. Trotzdem laufen wir zur Aussichtsplattform hinauf. Schade wir haben keine Aussicht. Über einen Teil des Appalachian Trail laufen wir zum Parkplatz zurück.

 

Cades Cove

Über die Little River Road entlang dem Fluss fahren wir durch eine schöne Waldlandschaft und erreichen das Tal Cades Cove. Hier teilt sich die Straße und führt 11 Meilen als Einbahnstraße durch das Tal des Abrams Creek. Wir erleben wir eine neue Dimension unserer Reise. Am Beginn der Strecke, kommen wir in einen Stau, es geht nur Stop and Go weiter. Wer hätte das gedacht? In keinem anderen Nationalpark haben wir dies erlebt. Wir machen das Beste daraus. Nach einer Stunde Fahrt und 6 Meilen erreichen wir den Parkplatz zu den Abrams Falls. Der Wanderweg zum Wasserfall ist sehr abwechslungsreich. Mal laufen wir neben dem Fluss, dann müssen wir den Berg nach oben und wieder hinunter wandern. Wir gehen über Brücken, laufen durch Wasserpfützen von Stein zu Stein. Nach 4 km erreichen wir den Wasserfall, der sich mit viel Wasser über die Felskante in den Fluss stürzt. Wir wandern den Weg mit vielen Menschen, das sind wir gar nicht gewohnt. Auf demselben Weg geht es wieder zum Parkplatz zurück. Haben wir gedacht, wir können den Loop ohne Stau zu Ende fahren, es ja ist 4 Stunden später, so haben wir uns gewaltig getäuscht. Wir fahren wieder im Stau Stop and Go. An den Aussichtspunkten parken die Autos und einige bleiben gleich auf der Straße stehen. Die Insassen der Autos stehen vor ihren Autos und schauen wie gebannt in die Landschaft auf die Wiesen. Wir sehen, weil wir ja höher sitzen, in der Ferne etwas Schwarzes durch das hohe Gras laufen, es ist ein Bär. Dafür machen die Amerikaner so einen Hype. Wir sind genervt. Endlich kommen wir ans Ende des Loops und können unsere Fahrt ohne Stau fortsetzen. Jetzt muss Ernst sehr gut aufpassen, dass er mit dem Alkoven nicht an die überstehenden Felsen kommt, da wir auf der Innenseite der Straße fahren. Gelassen und mit Ruhe fährt Ernst die Strecke und bringt uns sicher zum Campingplatz zurück. Da wir in die Dämmerung hineinfahren, sehen wir am Wegrand ein Reh und einen Hirsch beim Äsen. 

 

Der Smokemont Loop Trail

 

Vom Campingplatz wandern wir den Smokemont Loop Trail. Ein wunderschöner Weg durch den Wald geht in Serpentinen stetig nach oben. Er wird von blühenden Azaleen – und Rhododendron Bäumen gesäumt. Auf einem Baumstumpf machen wir Brotzeit. Als wir den höchsten Punkt unserer Tour erreichen, sind wir 430 Höhenmeter gewandert. Es geht ins Tal hinunter bis wir zu dem Fluss Bradley Fork kommen. Über eine schmale Brücke geht es zum anderen Ufer. Wir wandern auf einem Forstweg weiter, der mal direkt am Fluss, mal nach oben und wieder nach unten geht. Nach 10,5 km und 453 Hm sind wir wieder am Campingplatz zurück. Schön war’s!

 

Der Rainbow Falls Trail

 

Um 6:00 Uhr stehen wir auf. Vor dem Frühstück fahren wir die Newfound Gap Road nach Norden nach Gatlinburg. Wir wollen zu den Rainbow Falls wandern. Es gibt wenige Parkplätze am Beginn der Wanderwege, deshalb sind wir so früh unterwegs. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir den Parkplatz. Wir frühstücken gemütlich. Um 9:30 Uhr wandern wir los. Der Trail ist anspruchsvoll. Mit den Stöcken ist es für mich kein Problem den Weg zu meistern. Es ist eine beliebte Wanderung, viele Leute wandern mit uns. Nach 2:20 Stunden kommen wir zu den Rainbow Falls. Ohne Pause machen wir uns gleich auf den Rückweg. Unterwegs weisen uns Wanderer daraufhin, dass etwas weiter vorne ein Bär auf der linken Seite ist. Wir sehen ihn. Mit großem Respekt laufen wir den Weg weiter, Ernst fotografiert den Bären. Am Biest angekommen sind wir 9,5 km mit 530 Hm gewandert. Auf dem Roaring Fork Motor Nature Trail einer Einbahnstraße fahren wir die 11 Meilen lange Strecke durch den dichten Wald. An den Aussichtspunkten treffen wir auf Jeeps, die wegen der angespannten Parkplatzsituation, geführte Touren von Gatlinburg anbieten. War am Morgen die Stadt wie ausgestorben, ist sie jetzt am Nachmittag nicht wieder zu erkennen. Es herrscht reges Treiben.

 

Cherokee

 

Die Landschaft der südlichen Appalachen war ursprünglich Siedlungsgebiet der Cherokee Indianer. Dann kamen die weißen Siedler und Missionare. Viele Cherokee Indianer nahmen den christlichen Glauben an und imitierten die Lebensweise der Eroberer. Weiße und Indianer lebten friedlich nebeneinander. Als aber Gold in den Bergen gefunden wurde und immer mehr Siedler Land forderten, wurden die Cherokee Indianer zusammengetrieben und 1838 auf den „Trail of Tears“ nach Oklahoma gebracht. Nur eine kleine Gruppe von ca. 1200 Indianern konnte sich diesem Leidensweg entziehen und in die Smoky Mountains flüchten. Einige Jahre später erhielten sie die Erlaubnis zum Siedeln in der Region. In dem Museum, dass aufgrund von Baumaßnahmen teilweise geschlossen ist, erfahren wir die Geschichte zu dem „Trails of Tears“ und können einige Exponate sehen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Ursula (Dienstag, 11 Juni 2024 09:18)

    Hab mich schon auf eueren Eintrag und die Fotos gefreut! Ja , das ist richtig abenteuerlich! Kein Wunder , dass es soviele Menschen anschauen wollen! Jetzt ist auch Hochsaison…. Die verhüllten Gipfel sind halt schüchterne Gesellen! Genießt euere Reise ! Wir schätzen jeden Sonnenstrahl, das Wetter in München ist ein wechselhaftes, unentschiedenes und störrisches Wesen! Der Wasserschaden in Tutzing hat uns viel Kraft gekostet, besonders mit einem 88jährigem Sturkopf… puh! Katastrophenyoga- einatmen, lange ausatmen!Nix mehr denken…Weiterhin gute Reise, euere Reise ist für mich ein Trost!