Bevor wir zum Flughafen starten, unternehmen wir noch eine kleine Wanderung im Naturpark Stone Mountain. Immer wieder haben wir einen guten Blick auf den Stone Mountain. Er ist der größte freilegende Granitfels der Welt. Stone Mountain ist nicht nur als geologische Besonderheit bekannt, sondern auch für das größte Basrelief der Welt, das sich auf seiner Nordwand befindet. Das Wandern tut gut, weiß ich doch, dass ich bald 10 Stunden Flug vor mir habe.
Mit einem großen Zeitpuffer bis zum Einchecken fahren wir zum 45 km entfernten Flughafen in Atlanta. Ernst möchte mich gerne zum Flughafen begleiten. Um einen Parkplatz für das Biest zu bekommen hat er sehr intensiv recherchiert. Eine Möglichkeit könnte es auf dem Hourly Parking geben. Die Fahrt ist unkompliziert und die Zufahrt zum Terminal perfekt. Leider ist der Hourly Parking, ein Parkhaus. So fährt Ernst eine weitere Runde, um mich beim Abflug Terminal rauszulassen. Dort parkt er in zweiter Reihe. Wir holen schnell die Reisetasche und den Rucksack aus dem Biest, denn die Autos hinter uns hupen schon. Ich bleibe am Gehweg stehen und winke Ernst, der enttäuscht ist, dass er mich nicht begleiten kann. Im Terminal werde ich von einem Guide der Fluggesellschaft empfangen. Er erklärt mir das Prozedere, Gepäckabgabe, Sicherheitskontrolle. Das Einchecken habe ich einen Tag vorher online erledigt. Die Sicherheitskontrolle ist heftig, dass ich mich nicht nackt ausziehen muss, grenzt an ein Wunder. Alle Teile des Handgepäcks werden nebeneinander in eine Wanne gelegt und durchleuchtet. Dieser Teil muss wegen des starken Andrangs in Rekordgeschwindigkeit erledigt werden. Als ich Alles wieder eingepackt habe, erwartet mich ein „Kilometerweiter“ Fußmarsch bis am äußersten Ende zum Abflug Gate. Von der Sicherheitskontrolle bis zum Gate laufe ich, eine Stunde. Das Laufen tut gut. Der Flug verläuft angenehm und ich verschlafe einen Teil der Zeit. Am Flughafen München empfangen mich Annette und Paul, Lenas Eltern. Sie ist die Freundin von Tobias. Toll, so muss ich nicht mit der S-Bahn fahren, denn die Jugend ist unterwegs. Bei Annette und Paul gibt es die erste Erzählrunde. Nach meiner Meditation folgt die zweite Erzählrunde bei unseren Nachbarn Dietlind und Andi. Für den Abend hat Tobias Alles für das Grillen eingekauft und seine Freunde Heidi und Tim eingeladen. Es schmeckt vorzüglich. Dazu gibt es ein Augustiner Helles. Lecker!
Die nächsten Tage sind ausgefüllt mit vielen Telefonaten, Besuche von Daniel, der Familie und Freunden. Bei Allen ist die Wiedersehensfreude groß, es gibt viel zu erzählen. Ich habe die Zeit in Deutschland sehr genossen.
Ernst hat mit dem Biest im Stone Mountain Campground die Stellung gehalten. Nach langer Recherche hat er eine Werkstatt für den Ölwechsel gefunden. Nach dem 1. Ölwechsel in Kanada, war nun der zweite fällig. Inzwischen sind wir 40.000 Kilometer in Nordamerika gefahren. Wenn das Wetter trocken war, ist Ernst im Naturpark Stone Mountain mit Fahrrad geradelt, hat den Stone Mountain zu Fuß erklommen und ihn umrundet. In einem deutschen Restaurant in der Nähe wollte Ernst zu Mittag essen. Leider war es nach einem Brand wegen Renovierung geschlossen.
Kurios war in dieser Woche, wir hatten Hochzeitstag und haben ihn zum ersten Mal getrennt voneinander verbracht. Sogar auf zwei verschiedenen Kontinenten. Im vergangenen Jahr waren wir keinen Tag voneinander getrennt. Aber das tut unserer Liebe keinen Abbruch. Unsere Partnerschaft ist auf der Reise viel intensiver geworden.
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