· 

Der Nationalpark Grasslands

Den Tipp, den wir vom deutschen Paar in Red Bay Labrador bekommen haben, setzen wir um. „Fahrt in den Grasslands National Park, er ist besonders. Nicht nur die Landschaft ist eindrucksvoll, sondern auch der Sternenhimmel mit der Milchstraße, lässt hier, in einer der dunkelsten Region Kanadas, hervorragend beobachten.

Über den TCH von Moose Jaw auf der #36 weiter auf der #2 vorbei an Assiniboia fahren wir nach Rockglen. Kurze Zeit später biegen wir auf eine Gravelpiste ab und fahren einsam durch Landschaft bis zum Rock Creek Campground im Ostblock vom Grassland NP.  Parks Canada hat erstmals die Flora und Fauna der Prärien unter Schutz gestellt. So blieben Prärieareale so erhalten wie sie vor über 100 Jahren von den ersten Siedlern vorgefunden wurden. Im östlichen Teil des Nationalpark dominieren die Killdeer Badlands mit grotesken Formen und Farben einer stark erodierten Erdoberfläche. Kaum stehen wir auf unseren Stellplatz, lernen wir Torsten und Cathy ein deutsch-kanadisches Ehepaar kennen. Wir verbringen den Abend gemeinsam, erfahren ihre Geschichte und bekommen den ein oder anderen Tipp für unsere Reise. Cathy hat vor dreißig Jahren Torsten in Mexiko kennengelernt, als er einen Fahrradunfall hatte. Gemeinsam haben sie später 14 Jahre in Hamburg, der Heimatstadt von Torsten gelebt und gearbeitet. Inzwischen leben sie in Victoria auf Vancouver Island. Zurzeit reisen sie von der Provinz Quebec wieder zurück nach Victoria. Ihr großes Hobby ist das Radeln. Eigentlich wollten sie in Quebec radeln, aber durch die Waldbrände ist die Luft zu schlecht, da sind sie wieder umgekehrt. Ihr Tipp, wir sollen im Banff Nationalpark mal Fahrräder ausleihen. Wir tauschen unsere Adressen aus und werden zu ihnen nach Victoria eingeladen. Es war ein unterhaltsamer und interessanter Abend. Am nächsten Tag wandern wir den 16 km langen „Red Buttes Trail“. Die Wegbeschreibung ist,“ Finde deinen Weg durch die einsame und weite Prärie, am Ziel wirst du mit einem grandiosen Ausblick belohnt.“ Wir wandern durch eine Landschaft, in der es nichts außer uns gibt. Der Weg ist nicht sichtbar. Die Orientierung für uns ist in regelmäßigen Abständen, weiße Stäbe. Ich fühle mich so winzig klein. Ein flaues, unheimliches Gefühl in der Magengegend macht sich breit. Trotzdem bin ich fasziniert und überwältigt, was für eine beeindruckende Landschaft. Und dann stehen wir an einer Felskante und können in ein Tal blicken und die Killdeer Badlands sehen. Ein erhebendes Gefühl. Auf der Wanderung begegnen wir nur zwei Rinderbullen, die auf uns zu laufen, als sie uns sehen. Wir überlegen kurz, dann entscheiden wir zügig weiterzugehen und so schnell wie möglich viel Distanz zwischen uns und den Tieren zubringen. Irgendwann verlieren die Bullen das Interesse uns folgen und beginnen zu grasen. Glück gehabt! Andere Tiere bringen wir zahlreich mit. Zecken sitzen an uns, finden sich in unserer Kleidung. Sie sind sehr groß und haben einen enormen Überlebenswillen. Wir entfernen sie und Ernst kann sie nur mit dem Messer töten, indem er sie zerschneidet. Die Wanderung war ein beeindruckendes Erlebnis mi Am späten Abend schauen wir in den Nachthimmel. Die Sterne funkeln und der Vollmond steigt glutrot am Himmel auf.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0