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Das Hochland

Sie wurde für den Bau des Kraftwerkes Karahnjúkar errichtet. So konnten die vielen LKW das notwendige Baumaterial zur Baustelle bringen. Es geht in steilen Serpentinen den Berg hinauf. Auf einer Höhe von 600 m fahren wir ungefähr 60 km einsam durch die Weite des Hochlands. Am Horizont sehen wir den Snaefell. Er ist der höchste Berg mit 1833 m, außerhalb des Nationalparks Vatnajökull. Bald taucht das mächtige Bauwerk vor uns auf. Das Kárahnjúkar-Kraftwerk ist ein Wasserkraftwerk. Mit einer Leistung von 690 MW, einem Stausee mit einer Fläche von 57 km² und einem Hauptstaudamm mit einer Länge von 700 m und einer Höhe von 198 m, ist es eines der größten Wasserkraftwerke Europas. Das Kraftwerk liefert Energie für das Aluminiumwerk der Firma Alcoa bei Reyðarfjörður, an der Küste, im Osten. Dadurch wurden mehrere Hundert Arbeitsplätze geschaffen. Durch den Bau gingen aber auch große Naturflächen verloren, auf denen etwa die Rentiere in Island den Winter verbrachten. Der Stausee befindet sich im Herzen der zweitgrößten unberührten Naturfläche, die etwa 1000 km² beträgt. Der Bau war seinerseits sehr umstritten. Seitdem ist die Umweltbewegung in Island recht aktiv. Auf dem Rückweg machen wir halt an einer Lodge mitten im Hochland, die an einer heißen Quelle steht, Laugafell. Das Highlight für mich, es gibt einen Hot Pot. Er ist 42°C warm. Mit Blick auf den Snaefell genieße ich das Bad in dieser einzigartigen Kulisse.

 

Lagarfljót-See
Die nächsten Tage verbringen wir auf einem Campingplatz am See Lagarfljót. Der 3km breite und etwa 30 km lange See wird von mehreren Gletscherflüssen gespeist und geht über in den Fluß Lagarfljót. Volkssagen zufolge haust hier der Lindwurm „Lagarfljótsormurrin“, der einen Goldschatz bewacht. Hinter dem See liegt das größte zusammenhängende Waldgebiet von Island, der Hallormsstadaskógur. Wir unternehmen mehrere Wanderungen und genießen den Ausblick auf den See.

 

Der Wasserfall Hengifoss 
Der Hengifoss ist mit einer Höhe von 118 m nach dem Morsárfoss, dem Glymur, dem Háifoss und dem Strútfoss, der fünfthöchste Wasserfall Islands. Sein Wasser stürzt aus 450 m über Meereshöhe in die Tiefe. Im Lavahintergrund des Wasserfalls findet man rötliche, körnige Tonschichten, die sich aus Vulkanasche gebildet haben. Die rötliche Farbe erhalten sie durch das enthaltene Eisenoxid. Wir wandern steil den Berg am Fluß Hengifossa hinauf. Immer wieder haben wir großartige Ausblicke auf den Wasserfall und auf den See Lagarfljót.

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