Wir erleben auf unserer Fahrt eine vielseitige, einzigartige und spektakuläre Landschaft. Das Fahren auf den Offroad Straßen ist ein unvergessliches Erlebnis und nichts für schwache Nerven. An den westlichsten Punkt Islands gelangen wir auf einer 33 km langen Piste. Sie führt zum Teil schmal, steil bergauf und bergab und nahe am Abgrund entlang. Immer wieder muss Ernst wegen der vielen kleinen und großen Schlaglöcher, abbremsen oder dem Gegenverkehr ausweichen. Auf der Hinfahrt sitze ich auf der Küstenseite. Es ist im wahrsten Sinne atemberaubend. Manchmal halte ich die Luft an, oft halte ich mich am Haltegriff fest, zwischendurch fotografiere und filme ich. Endlich erreichen wir den Leuchtturm Bjartangar. Er steht auf der 14 km langen Steilküste Látrabjarg, die an ihrem höchsten Punkt über 440 senkrecht abfällt. Millionen von Seevögeln nisten in den Klippen. Nebelschwaden wehen, es stürmt heftig. Wir können uns kaum auf den Beinen halten. Eigentlich wollen wir an der Küste entlang wandern und die Seevögel, die in den Klippen brüten, beobachten, aber es zu ungemütlich. Die Rückfahrt zur Straße 62 verläuft problemlos. In dem Städtchen Patreksfördur übernachten wir. Am nächsten Tag geht unsere Fahrt zum Wasserfall Dynjandi. Wieder fahren wir eine 60 km lange Off-road Piste. Wir haben traumhafte Aussichten. Ernst ist wieder beim Fahren gefordert. Nicht nur, dass er den zahlreichen Schlaglöchern ausweichen muss, jetzt wird die Piste auch rauer. Das Womo wird kräftig hin- und hergeschaukelt. Am Wasserfall Dynjandi angekommen, sind wir nicht allein. Drei Touristenbusse stehen auf dem Parkplatz. Gut geschützt mit Regenkleidung, wegen der Gischt, besichtigen wir diesen wohl schönsten Wasserfall Islands. In 6 Fallstufen stürzt das Wasser herab. Die Mächtigste fällt hundert Meter hinab, ein weißer Wasserschleier der oben 30 m und unten 60 m breit ist. Er wird der „Donnernde“ genannt. Die Weiterfahrt führt uns komfortabel durch den Tunnel Dyrafjardargöng, der eine Länge von 5.600 m hat, auf die andere Seite, in den nächsten Fjord. Vor Isafjördur durchfahren wir den längsten Tunnel Islands den Breidalsgöng mit 9.120 m. Wir folgen der Straße 61. Dabei umfahren wir 4 Fjorde. Die Fahrt um die Fjorde herum scheint endlos. Die Entfernung ist riesig. Wir sehen die Autos auf der genüberliegenden Straße, als kleine Punkte. Für 10 km Luftlinie fahren wir über 80 km auf der Straße. Die Ausblicke sind einmalig. Unseren Übernachtungsplatz finden wir in Reykjanes. Einsam steht ein großes heruntergekommenes Gebäude, ein Hotel in der Landschaft, mitten auf einer heißen Quelle aus dem Nirgendwo. Daher verfügt es über ein 25-35°C warmes riesiges Schwimmbad. Wir finden auf einer Wiese direkt am Fjord unseren Übernachtungsplatz. Gleich gehe ich in das Badewannen warme Wasser und genieße die außergewöhnliche Sicht. Die letzte Etappe an den Westfjorden fahren wir sehr abwechslungsreich an den Fjorden entlang. Wieder sind zahlreiche Kilometer Schotterpiste zu fahren. Mal geht es steil nach oben und wir fahren auf der Hochebene weiter. Mal geht es steil nach unten und die Straße verliert sich im vermeintlichen Nirgendwo. Am Ende der Straße 68 biegen wir wieder auf die Ringstraße. Von dort geht es zu unserem Übernachtungsplatz in Hvammstangi.
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Marion und Ernst (Donnerstag, 02 Juni 2022 10:55)
Liebe Steffi, lieber Jürgen,
Vielen Dank für den Tipp!
Heros (Freitag, 03 Juni 2022 18:28)
Ihr Lieben, bei den Schlaglöchern wären die grossen Reifen doch ganz nützlich, weiter viel Vergnügen und wir warten auf weitere tolle Bilder. Vielen Dank für die Geburtstagsgrüsse, schade seit ihr am 11. nicht dabei. RT war sehr schön, aber leider ist es mit dem Nachwuchs sehr schlecht, die 2 Jahre haben uns sehr geschadet und Viele machen heute immer noch teilweise home-service. Viele Grüsse Renate und Heros